Suche
Stethoskop
Verlauf und Prognose bei Magersucht
Die Prognose bei Magersucht ist besser, je früher mit der Therapie begonnen wird.
Magersucht

Verlauf und Prognose bei Magersucht

Maßgeblich für den Verlauf und die Prognose von Magersucht ist, wie lange die Krankheit besteht, wie hoch das Gewicht bei Therapiebeginn ist und ob der Betroffene der Therapie gegenüber positiv eingestellt ist. Auch die Unterstützung durch die Familie und das soziale Umfeld können sich positiv auf den Verlauf und die Therapie auswirken.

Verlauf der Erkrankung

Eine vollständige Heilung der Magersucht gelingt nicht bei allen Betroffenen. Nur ein Teil der Patienten kommen im Zuge einer Therapie wieder auf Normalgewicht und halten dieses danach auch. Ein weiterer Teil der Betroffenen haben ihr Leben lang mit einer Essstörung zu kämpfen. Viele ehemalige Magersüchtige haben auch nach einer Normalisierung ihres Gewichts noch ein falsches Bild ihres Körpers und schätzen sich zu dick oder zu schwer ein. Auch eine Entwicklung psychischer Störungen im Verlauf der Magersucht ist möglich, hier sind insbesondere Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen zu nennen. Daher ist es wichtig, dass die Betroffenen über die ambulante oder stationäre Therapie hinaus weiterhin psychologisch betreut werden.

Prognose bei Magersucht

Bei 10 % der Magersüchtigen endet die Erkrankung tödlich. Die Aussichten auf Heilung stehen am besten, je früher eine Therapie begonnen wird. Dennoch besteht die Gefahr an der Erkrankung zu sterben auch noch, wenn Betroffene bereits in Therapie sind, insbesondere wenn sie dieser nicht vollständig zustimmen. Auch in der Klinik kann es dazu kommen, dass Erkrankte weiter abnehmen, indem sie Nahrung unbemerkt verweigern. Viele Betroffene haben auch zu diesem Zeitpunkt noch immer den Eindruck, sie hätten ihren Körper und ihre Krankheit unter Kontrolle und könnten auch ohne Nahrung weiterhin überleben. Die stark verminderte Nahrungsaufnahme kann in der Folge zu einem Organversagen führen. Auch der Selbsthass vieler Patienten spielt bei der Prognose eine zentrale Rolle, da er Betroffene bis in den Selbstmord treiben kann.

Miriam Schaum